Wohnt da tatsächlich niemand?
Woran ist Leerstand zu erkennen?
Wie wird Leerstand vertuscht?
Wie dekorativ sind Vorhänge, verbeulte Briefkästen, verblichene Klingelschilder und bröselnde Fassade?
Wer stoppt den Verfall oder zahlt er sich aus?
Wann wird Privateigentum öffentliches Interesse?
… und wer ist eigentlich „Erwin Kaworski“?












Fotos von Cora Fiedler und Johanna Neuffer; alle Fotos stehen unter Creative Commons Lizenz CC BY-NC-SA
Ausstellung und Podiumsdiskussion „Was tun gegen jahrelangen Leerstand von Wohnraum in Tübingen?“ vom 14.10. -22.10.2023
In Tübingen herrscht Wohnungsnot. Gleichzeitig stehen seit Jahren und Jahrzehnten Wohnungen und ganze Häuser leer, sowohl in zentraler innerstädtischer Lage, als auch in den Stadtteilen. Aktuell sind mindestens 60 dauerhafte Leerstände bekannt und dokumentiert. Mehrere Hausbesetzungen, z. B. Wielandshöhe (2016), Ob dem Viehweidle (2018), Hotel Hospiz (2018) und Gartensia (2019) prangerten diesen Missstand in den vergangenen Jahren an. Mit dem vom Gemeinderat 2016 erlassenen Zweckentfremdungsverbot kann die Stadtverwaltung zwar gegen neue Leerstände vorgehen, es greift aber aufgrund der Landesgesetzgebung nicht für Leerstände, die bereits vor 2016 bestanden.
Das Wohnraumbündnis Tübingen setzt sich seit Jahren für eine Stadt für alle ein und fordert u. a. ein Recht auf gutes Wohnen statt auf Leerstand. Wenn Immobilieneigentümer*innen ihre Häuser und Wohnungen leer stehen lassen, verknappen sie das ohnehin geringe Wohnraumangebot weiter. Während die Bausubstanz verfällt, suchen immer mehr Menschen bezahlbaren Wohnraum.